sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die etwa 100 Arten sind hauptsächlich in Nordamerika verbreitet.
Die Nordamerikanischen Goldruten sind besonders hartnäckige Neophyten: Sie verbreiten sich an verschiedenen Standorten mit viel Tempo und grosser Effizienz.
Die Goldruten vermehren sich über Samen und Wurzelstücke äusserst effizient. Durch das rasche Wachstum und die dichten Bestände verdrängen sie vor allem in Naturschutzgebieten seltene einheimische Arten. Die Bekämpfung in Naturschutzgebieten ist sehr arbeitsintensiv und schwierig.
Vegetative Merkmale
Solidago-Arten sind ausdauernde, krautige Pflanzen, die Wuchshöhen von 5 bis 100, selten bis 200 Zentimetern erreichen. Viele Arten bilden Rhizome als Überdauerungsorgane. Die Stängel sind meist aufrecht, seltener niederliegend. Manchmal sind sie verzweigt. Die Stängel sind meist glatt oder manchmal behaart (beispielsweise Solidago canadensis). Die wechselständigen, gestielten oder ungestielten Laubblätter sind einfach und glatt oder behaart. Die Blattränder sind oft gesägt.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Solidago sind hauptsächlich in Nordamerika verbreitet. Wenige Arten haben ihre Heimat in Südamerika (vier) und einige in Eurasien (sechs bis zehn).
Einige Arten wurden vor etwa 250 Jahren in Europa eingeführt (Neophyten). In Mitteleuropa gedeihen sie vor allem auf Wiesen und Weiden und entlang von Strassen und Bächen. In Mitteleuropa ist nur die Gewöhnliche Goldrute (Solidago Virgaurea) einheimisch. Verbreitet eingebürgert sind die Kanadische Goldrute (Solidago Canadensis) und die Riesen-Goldrute (Solidago Gigantea). Die Unterscheidung vieler Arten ist schwierig. Zur Gattung Solidago gehören etwa 100 Arten.
Nordamerikanische Goldruten (Solidago canadensis s.l., Solidago gigantea)
Nordamerika
Juli bis Oktober
Ab Juli bilden sich zahlreiche flugfähige Samen, welche teilweise bis in den Frühling an der Pflanze hängen bleiben.
Die Goldruten sind im Siedlungsgebiet in Gärten sowie entlang von Strassen und Bahndämmen weit verbreitet. Sehr häufig und in grossen Beständen findet man sie in Riedgebieten, Kiesgruben und auf Brachflächen.
Godruten verbreiten sich über Samen und Wurzelstücke.
Die Goldruten vermehren sich äusserst effizient. Durch das rasche Wachstum und die dichten Bestände verdrängen sie vor allem in Naturschutzgebieten seltene einheimische Arten.
- Einzelpflanzen bei feuchtem Boden von Hand mit Wurzeln und mit Hilfe einer Spatengabel ausreissen
- grosse Bestände durch Abtragen des Bodens (max. 30 cm) definitiv entfernen, rasche Wiederbegrünung sicherstellen
- Um Samenflug zu verhindern, alle Bestände spätestens zur Blütezeit mähen und Schnittgut abführen
Ersetzen Sie exotische Problempflanzen durch einheimische Pflanzen. Sie fördern damit die Biodiversität.
Die goldgelben Blütenrispen der Echten Goldrute (Solidago virgaurea) kann man bis in den Oktober antreffen. Die leuchtenden Blütenköpfe sind bei Insekten eine willkommene, späte Nahrungsquelle. Für den Menschen bietet die Goldrute einen therapeutischen Nutzen – als pflanzliches Blasen- und Nierenmittel.
Die “Echte Goldene Rute”
Vor allem in lichten Wäldern und Gebüschen sowie auf mageren Weiden ist die Echte (= Gewöhnliche) Goldrute zu finden. Die mehrjährige, bis zu einem Meter hohe Asteracee kommt vom Flachland bis in alpine Regionen hinauf vor. Ihre in Rispen angeordneten leuchtend gelben Blütenköpfe machen dem Namen „Goldrute“ alle Ehre. Der wissenschaftliche Artname „virgaurea“ ist gleichbedeutend: Das lateinische „virga“ heißt „Rute“ und „aurea“ steht für „golden“.
Altes Wundheilmittel
Der wissenschaftliche Gattungsname „Solidago“ bezieht sich hingegen nicht auf das äußere Erscheinungsbild. Er verweist vielmehr darauf, wofür die Pflanze früher verwendet wurde. So rührt der erste Teil des Namens vom lateinischen Wort „solidus“ für „fest“. Der Wortteil „ago“ heißt „ich mache“. Das „Festmachen“ bezog sich auf eine heilende Wirkung bei Verletzungen, die man dem Goldrutenkraut zuschrieb. Tatsächlich setzt die Volksmedizin das Kraut schon seit Jahrhunderten als Wundheilmittel ein.
Empfehlenswert bei Blasenentzündung
Neben einer wundheilenden Kraft schrieb man der Goldrute aber schon vor Jahrhunderten eine weitere therapeutische Eigenschaft zu: die harntreibende Wirkung. Diese konnte von der modernen Phytotherapie bestätigt werden. So ist Echtes Goldrutenkraut (Solidaginis virgaureae herba) indiziert zur Durchspülungstherapie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und zur vorbeugenden Behandlung bei Harnsteinen und Nierengrieß. Als wirksame Inhaltsstoffe gelten unter anderem Flavonoide, Saponine und Phenolglykoside.
Neben der diuretischen Wirkung sind auch entzündungshemmende, analgetische und schwach spasmolytische Eigenschaften für Goldrutenkraut nachgewiesen. Sie erweisen sich als günstig bei Harnwegsinfekten, beispielsweise Blasenentzündungen.
In zahlreichen Fertigpräparaten
Es gibt einige bekannte Fertigpräparate mit Trockenextrakt von Echtem Goldrutenkraut, zum Beispiel Cystinol long®, Solidagoren® mono, Solidago Steiner®, Urol® flux forte. Echtes Goldrutenkraut wird auch kombiniert mit anderen pflanzlichen Urologika eingesetzt, zum Beispiel in den Fertigarzneimitteln Aqualibra® (zusammen mit Extrakten aus Hauhechelwurzel und Orthosiphonblättern) und Cystinol® N Lösung (kombiniert mit Auszügen aus Bärentraubenblättern).