Richtig lüften
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Tipps für richtiges Lüften
5 Gründe für regelmässiges Lüften
1. Frische, sauerstoffreiche Luft
Regelmässiges Lüften sorgt für frische Luft in den Innenräumen und führt Luftfeuchtigkeit, ausgedünstete Schadstoffe (aus Möbeln, Teppichen, chemischen Reinigungsmitteln, Tabakrauch) und störende Gerüche nach draussen ab. Je mehr Menschen sich in einem Raum aufhalten, umso mehr Kohlendioxid sammelt sich durch Ausatmen in der Luft an. Die Luft ist dann „verbraucht“. Nur bei ausreichend Sauerstoff fühlen wir uns wohl und sind leistungsfähig. Zudem ist saubere, sauerstoffreiche Atemluft sehr wichtig für die Gesundheit.
2. Schimmel vermeiden
In Neubauten und sanierten Gebäuden erfolgt kein Luftaustausch durch Ritzen. Auch führen Wände keine Feuchtigkeit mehr durch Diffusion nach aussen. Schimmel kann durch falsches Lüften entstehen, wenn nicht genügend Luftfeuchtigkeit abgelüftet wird. Dann drohen auch Feuchteschäden an der Bausubstanz, die teilweise aufwendig und entsprechend teuer saniert werden müssen.
3. Atemprobleme & Allergien
Zudem führen Schimmelsporen und Schadstoffe in der Luft zu Atemproblemen und Allergien. Bei einer zu hohen Konzentration an Schimmelsporen in der Atemluft, sind Räume aus gesundheitlichen Gründen unbewohnbar. Durch natürliche Prozesse reichern sich auch Keime, das radioaktive Edelgas Radon und Feinstaub in der Luft an.
4. Rechtliche Verpflichtung
Mieter sind zu einer angemessenen Wohnungslüftung verpflichtet, ansonsten können sie für selbst verursachte Schäden haftbar gemacht werden. Weitere Informationen dazu erhalten Sie beim Mieterverband.
5. Messinstrumente für Luftfeuchtigkeit
Luftqualität und Feuchtigkeit können wir nur begrenzt einschätzen und verpassen daher oft den richtigen Zeitpunkt zum Lüften. Luftqualitätsfühler und Luftfeuchtemesser („Hygrometer”) können hilfreich sein und ans Lüften erinnern. Letztere sind schon ab etwa 5 Euro erhältlich. Luftgütemonitore oder Raumluftsensoren messen zudem die Kohlendioxid-Konzentration. Sie gibt es bereits ab 15 Euro mit Display oder ab 30 Euro als USB-Stick für den Computer. Entsprechende Erweiterungen für Wettermonitore oder Smart-Home-Systeme sind meist deutlich teurer.
Richtig lüften: Stosslüften am effektivsten
Stosslüften mit komplett geöffneten Fenstern sorgt schnell für den benötigten Luftaustausch. Am besten sollten die Fenster auf der gegenüberliegenden Seite ebenfalls geöffnet werden, um für Durchzug sorgen. Dieses Querlüften ist effektiver als Lüften mit nur einem Fenster, da die Luft im Gebäude in nur kurzer Zeit vollständig ausgetauscht wird. Allerdings sollte in der Wohnung kein dauerhafter Durchzug herrschen – ansonsten drohen steifer Nacken oder gereizte Schleimhäute. Ist nur ein Fenster vorhanden und querlüften unmöglich, muss entsprechend länger gelüftet werden. Alternativ können auch Ventilatoren für mehr Luftbewegung sorgen.
Läuft die Heizung, sollten die Thermostate während des Lüftens gedrosselt und erst nach dem Lüften wieder aufgedreht werden. So geht weniger Heizenergie verloren.
Dauerlüften mit gekippten Fenstern bringt nur wenig Luftaustausch. Stattdessen geht die von Heizkörpern aufsteigende Warmluft verloren, die Wohnung kühlt aus. Am Mauerwerk über dem Fenster bilden sich kalte Stellen, an denen Luftfeuchtigkeit kondensiert und somit Schimmel begünstigt.
Wie oft und wie lange muss ich lüften?
3- bis 4-mal tägliches Stosslüften/Querlüften schützt vor Feuchteschäden durch Schimmel. Für ein gesundes Raumklima sollte in Räumen, in denen sich Menschen aufhalten, sogar etwa alle zwei Stunden ein vollständiger Luftaustausch erfolgen. Durch das Ausatmen steigt der Anteil an Kohlendioxidin der Luft schnell an. Die Luft ist „verbraucht“, wir fühlen uns unwohl, werden müde oder bekommen gar Kopfschmerzen. Auch Schadstoffe wie Ausdünstungen aus Teppichen oder Möbeln müssen regelmässig nach aussen abgeführt werden.
Je nach Jahreszeit und Witterung muss zwischen 5 und 30 Minuten gelüftet werden.
Zusammengefasst hier die Empfehlung für die Dauer des Lüftens:
- Dezember bis Februar: ca. 5 Minuten
- im März und November: ca. 10 Minuten
- im April und September *: ca. 15 Minuten
- im Mai und Oktober: ca. 20 Minuten
- im Juni, Juli und August: ca. 30 Minuten
* Zum „Ausreisser» im September: Der kommt durch die durchschnittlich vorherrschende Kombination aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit zustande. Diese ermöglicht einen schnelleren Luftaustausch als in den beiden angrenzenden Monaten.